Autor/in: Ernest Heimngway
E-Book: 112 Seiten
Verlag: Arrow; Auflage: New Ed (18. August 1994)
Sprache: Englisch
Größe: 11 x 0,6 x 17,8 cm
Wertung: ♥ ♥ ♥ ♥ (4)
Inhalt:
Wer kennt den Klassiker nicht. Ein alter Mann, ein Fisch und das weite Meer.
Der alte Mann war sein Leben lang Fischer gewesen. Nach einer langen Pechsträhne ohne Fang beist endlich etwas an. Es muss ein riesiger Fisch sein, das spürt der alte Mann. Aber der Fisch zieht ihn aufs Meer hinaus.
Wer wird den Zweikampf gewinnen? Mensch oder Biest? Fischer oder Fisch?
Meine Meinung:
"The Old Man and the Sea" ist eines der vielen Klassiker die ich mit in unseren Familienurlaub in die Niederlande genommen habe. Anfangs war ich noch etwas skeptisch, denn wieso genau sollte mir eine Novelle gefallen, bei der nicht viel mehr passiert, als dass ein alter Fischer einen Fisch fängt?
Aber ich habe die Rechnung ohne Heimngways Schreibstil gemacht. Der ist wirklich interessant, zu Weilen etwas gewöhnungsbedürftig aber durchweg spannend.
Der alte Mann wächst einem in sehr kurzer Zeit ans Herz und das obwohl wir nicht einmal seinen Namen erfahren. Wir bemitleiden ihn, weil er außer seinem Fischersjungen keine wirklichen Freunde hat. Wir bewundern ihn, weil er tagelang an einer Fischerleine festhält und mich nicht mehr als einer Flasche Süßwasser und etwas rohem Fisch auskommt. Eventuell beneiden wir ihn. Weil er sich selbst und das Meer inn- und auswendig zu kennen scheint.
Die knapp 100 Seiten vergehen wie im Flug und lassen uns mit einem angebrochenen Herzen zurück. Denn man sieht das Ende zwar kommen, aber ist dadurch nicht weniger entrüstet.
In einigen Szenen musste ich "The Old Man and the Sea" zeitweise weglegen. Weil es mich wütend gemacht hat, für was der alte Mann diesen Höllenritt durchlebt.
Aber eigentlich handelt es sich um einen formvollendeten Ausgang. Mit allem anderen wäre ich unzufrieden gewesen, weil es nicht zum Verlauf des Zweikampfs gepasst hätte. Es hätte der Geschichte das Magische geraubt, das Erhabene.
Jedenfalls bin ich jetzt bereit mich in das nächste nasse Abenteuer zu stürzen: Moby Dick.
Und "The Old Man and the Sea" ist in wenigen Tagen auf dem Weg in die Schweiz, um einen meiner Freunde ähnlich zu verzaubern.
Zumindest hoffe ich das.
Willkommen in meiner eigenen kleinen Welt rund um das Thema geschriebenes Wort. Hier findet ihr unter Anderem meine Gedanken zum Thema Neuerscheinungen, genau wie zu altbekannten Klassikern der Literaturgeschichte.
Freitag, 4. Oktober 2019
Montag, 16. September 2019
Serpent & Dove
Autor/in: Shelby Mahurin
E-Book: 544 Seiten
Verlag: HarperTeen (3. September 2019)
Sprache: Englisch
Größe: 14 x 4 x 21 cm
Wertung: ♥ ♥ (2)
(https://www.amazon.de/Serpent-Dove-Shelby-Mahurin/dp/0062878026/ref=sr_1_1?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&keywords=serpent+and+dove&qid=1568618069&sr=8-1)
Ich habe ein Problem.
Und zwar den fehlenden Platz in meinem Bücherschrank.
Schweren Herzens habe ich daher den Entschluss gefasst, mehr
E-Books zu lesen. Das ist nicht nur besser für die Brandlast in meinem Zimmer,
wie mir ein Freund von der freiwilligen Feuerwehr erzählt, sondern auch gut für
b) meinen Geldbeutel und c) meinen ökologischen Fußabdruck.
Nun gut, gesagt getan lade ich mir „Serpent & Dove“ auf mein
Handy. Das Cover ist eh kein künstlerisches Meisterwerkt, ich werde es in
meinem Bücherregal also nicht missen.
Einen Tag später werfe ich mein Handy frustriert gegen die
Wand und klopfe mir gleichzeitig auf die Schulter. Serpent & Dove „nur“ im
e-Format zu lesen war definitiv die richtige Entscheidung.
Ich habe selten ein Buch gelesen, bei dem der Klappentext so
viel mehr verspricht als die Story am Ende liefert.
Aber sag niemals nie.
Inhalt:
Lu ist eine Hexe und sie wird gejagt. Von den Chasseurs
unter Hauptmann Reid Diggory und von ihrem eigenen Hexenzirkel.
Seit nunmehr zwei Jahren schlägt sie sich auf den Straßen
von … durch. Ihre Magie nutzt sie nur in den nötigsten Fällen. Lu möchte nicht
gefunden werden. Aber vor der Liebe kannst du dich nicht verstecken.
Meine Meinung:
Spätestens nach Amanda Lovelaces Gedichtreihe woman are some
king of magic sind Hexen beliebter als sonst. Hexen gehören zu den Fantasie-Geschöpfen,
denen ich nicht widerstehen kann. Ähnlich ergeht es mir nur mit Meerjungfrauen
und Engeln.
My expectations were high and my hope even higher.
Und ich wurde maßlos enttäuscht.
Beginnen wir mit Lu. Lu soll stark sein, unabhängig und
emanzipiert. So hat es Shelby Mahurin zumindest geplant, so soll es wirken.
Stattdessen geht mir Lu von Minute eins auf die Nerven, weil sie ihre
Selbstständigkeit zeigt indem sie nicht mit sich reden lässt, nicht weiß wann
es besser wäre einfach mal die Klappe zu halten, ständig flucht, sexistische Lieder
grölt und sich mindestens einmal die Stunde durch ihre eigenen Handlungen
lächerlich macht.
Die anderen Charaktere kommen auch nicht besser weg. Alle
sind eindimensional gestaltet und wirken eher wie Karikaturen als realistische Personen.
Insbesondere der Erzbioschof und Pflegevater von Reid tut nicht viel mehr als mit
Bibel- oder Hexenhammerzitaten um sich zu werfen. So viel also zu realistischen,
liebenswerten Charakteren.
Die einzige Charakterentwicklung die wirklich stattfindet lässt
sich gegen Ende des Buches verorten. Als Lu mit ihrem Zirkel konfrontiert wird
tut sie…nichts. Mimt die damsel in distress und lässt sich von ihren Freunden
retten.
Lu ist keine starke Frau. Wenn es darauf ankommt, weiß sie
sich nicht selbst zu helfen.
Auch die Welt und die darin existierenden Formen der Magie
werden immer nur am Rande erwähnt, dann wenn es gerade passt. Eine sehr
lieblose Gestaltung.
Aus irgendeinem mir unerfindlichen Grunds bauen die Charaktere
immer mal wieder ein paar französische Worte mit in ihre Sätze ein. Mahurin ist
wohl aufgefallen, dass ihre Welt Erklärungsbedarf fehlt und wie löst man das
Problem? Man lässt den Text avangarde wirken indem man sinnlos französische
Wörter hineinbastelt und diese dann nochmal im Englischen weiderholt, damit der
Leser/die Leserin ja nicht nachdenken muss.
Die Storyline birgt keine Überraschungen, die zwei Hauptcharaktere
hassen sich, dann lieben sie sich und dann hassen sie sich plötzlich wieder.
Sie erinnern mich dabei verdächtig an Nina Zenik und
Matthias Helvar aus Six of Crows, nur sind diese beiden um einiges besser
ausgearbeitet und ihre Handlungen tatsächlich nachvollziehbar.
Misstrauisch werde ich dann auch, als gegen Ende eine
Freundin von Lu aus dem Zirkel vorgestellt wird: Die Hexe Manon. Wer Throne of
Glass von Sarah J. Maas gelesen hat, wird nun genervt mit den Augen rollen, wer
es noch nicht gelesen hat sollte diese Rezension das schnellstmöglich schließen
und sich zum nächsten Buchladen aufmachen.
Am Ende lässt sich nur sagen: Ich wurde enttäuscht und würde
niemandem empfehlen, sich das Buch extra zuzulegen. Wenn euch die Storyline
interessiert, dann wartet bis ihr es euch in der Bibliothek oder von einem
Freund/einer Freundin ausleihen könnt.
Donnerstag, 22. August 2019
Ready Player One - Der Film zum Buch
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Inhalt:
Wade lebt in der Zukunft, genauer im Jahre 2044. Sein Zu Hause sogenannten "Stacks", Ghettos am Rande der schnell anwachsenden Großstädte.
Es gibt nur eins was sein Leben noch wirklich lebenswert macht: Die OASIS. Eine riesige Online-Welt die durch verschiedene Gadgets (z.B. VR-Brille) täuschend echt wirkt. Hier ist jeder Spieler auf der Suche nach dem Easter Egg des OASIS-Gründer, James Halliday, welches dessen Milliardenvermögen enthält.
Wade rechnet sich nicht sonderlich viele Chancen aus, bis er als Erster auf einen wichtigen Hinweis stößt: Die Jagd kann beginnen.
Das Buch:
Ready Player One hat mich mitten ins Herz getroffen.
Ihr müsst wissen, ich habe schon lange mit dem Gedanken gespielt mir das Buch zu kaufen. Es wurde über alle Plattformen und von fast jedem Buchblogger, in den ich mein Vertrauen lege in den Himmel gelobt.
Aber vermutlich kennt ihr das. Ihr wollt ein Buch lesen, legt es bei goodreads in eurer TBR-Regal und da bleibt es dann auch. Für eine lange lange Zeit. Weil ihr gerade ein anderes Genre bevorzugt, kein Geld habt oder auch einfach keinen Platz.
Hinzu kommt, dass ich Science Fiction generell etwas kritisch gegenüber steht. Bei mir steht Fantasy ganz oben und wenn ich zwischen Technik und Magie wählen müsste, fiele mir die Entscheidung nicht wirklich schwer.
Nachdem dann aber sogar Steven Spielberg der Meinung war, Ready Player One wäre es wert verfilmt zu werden, gab es dann wirklich kein Halten mehr.
Ready Player One war die erste Abenteuergeschichte nach Kingdom of Ash mit der ich mich befasst habe, es gab also entsprechend hohe Erwartungen zu erfüllen.
Ich bin ganz ehrlich. Ich bezweifle, dass es momentan ein Buch gibt, dass dies zu tun vermag. Auch Ready Player One nicht. Aber es war wirklich knapp.
Der Film:
Direkt nachdem ich die Geschichte um Wade und seine Suche nach Hallidays Easter Egg beendet hatte hab ich mich an meinen Laptop gesetzt und mir Spielbergs Film bestellt. Und wurde schrecklich enttäuscht.
Für Leute die Ready Player One vorher nicht gelesen haben, mag er wohl relativ unterhaltsam sein, aber nicht im Vergleich zum Text.
Beginnen wir mit der Gestaltung der Charaktere.
Parzivals Haare wirken als würden sie durchgehend von einem unsichtbaren Ventilator zerzaust, was mich aus unerfindlichen Gründen fast aggressiver macht als die sexualisierte Gestaltung von Art3mis. Ist es eigentlich zu viel verlangt, dass eine Frau in der Gaming-Welt nicht aussieht, als wäre sie den feuchtfröhlichen Lieblingspornos ihrer Mitstreiter entsprungen?
Aech ist ein Org. Warum? Eventuell hätte mir diese Entscheidung sogar gefallen, hätte sie nicht die eigentlich implizierte Kritik an unsrer Gesellschaft zunichte gemacht, dass ein schwarzes Mädchen einen weißen männlichen Avatar bevorzugt, um nicht auf Grund ihres Aussehens benachteiligt zu werden.
Auch das Timing verläuft vollkommen falsch. Parzival und Art3mis lernen sich in der Realität viel zu früh kennen, Sho und Daito sind auch direkt mit von der Partie und werden meiner Meinung nach sowohl weißgewaschen als auch ihrer tiefgründigen Beziehung beraubt.
Ready Player One wurde an allen Ecken uns Kanten getrimmt, um den Film auch einem jüngeren Publikum präsentieren zu können. Anstatt Videospiel-Rätsel zu knacken werden Rennen gefahren, an Stelle Pacman tritt Chucky die Mörderpuppe.
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