Freitag, 12. Juli 2019

Die Stille meiner Worte

Autor/in: Ava Reed

Gebundene Ausgabe: 320 Seiten

Verlag: Ueberreuter Verlag; Auflage: 3 (9. März 2018)

Sprache: Deutsch

Größe: 14,4 x 3,4 x 22 cm


Wertung: ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ (5)



Inhalt:
Die Stille meiner Worte, Ava ReedHannah spricht nicht mehr. An dem Tag, an dem ihre Zwillingsschwester starb, hat sie auch ihre Worte verloren. Sie finden keinen Weg aus ihr hinaus, wenn nicht in Briefen an ihre Schwester Izzy.
Ihre Eltern schicken Hannah auf ein Internat für traumatisierte Jugendliche, dessen Schuljahr mit einem Camp eingeleitete wird. Hannah nennt es „einen Ort für kaputte Dinge“. Dort trifft sie auf Levi, der herausfinden möchte, was in ihr steckt.

Meine Meinung:

Die Stille meiner Worte“ ist ein Buch, um das ich - aus persönlichen Gründen - schon lange herumschleiche. Zum einem hat mich der Klappentext direkt angesprochen. Zum anderen hat es mir etwas Angst gemacht, in Hannahs Geschichte einzutauchen.
Und dann war ich mehr als nur positiv überrascht.
Ich war direkt in der Geschichte und habe mit Hannah gefühlt. Hannah spricht nicht, doch in den Kapiteln ihrer Sicht, bekommt man Einblick in die Tiefe ihrer Gedanken.
Auch der Schreibstil hat mir persönlich gut gefallen und war passend zur Geschichte. Ich finde sogar, dass er sich seit meiner letzten Lektüre von Ava Reed weiterentwickelt und verbessert hat. Allein der Titel ist so wunderschön und ausdrucksstark, dass ich in dieser Kategorie auf lovelybooks für ihn gestimmt habe, bevor ich die Geschichte dazu gelesen hatte...
Dann sind da noch diese Zwischensequenzen von Hannah an Izzy, die mir regelmäßig das Herz gebrochen haben.

„Ich kann dich nicht festhalten, aber noch weniger kann ich dich loslassen. Wieso hast du mich halb hiergelassen und halb mitgenommen?“
~ S. 38

Zum Glück gab es Mo! Er war wie ein tröstendes Pflaster. Ich würde ihn gerne kennenlernen.
Eine Sache hat mich jedoch gewundert: Wie haben Hannahs Eltern ihren Alltag so normal im Griff? Wie schaffen sie es, ihre verbleibende Tochter ebenfalls wegzuschicken?
Die Eltern bleiben hier für mich eher flache Charaktere, die handlungstreibend sind. Dafür zeigt Ava Reed bei Hannah umso mehr Einfühlsamkeit. Die Idee, die Briefe an Izzy zu verbrennen, finde ich eine gelungene Andeutung.
Levi hilft Hannah, ihre Worte wiederzufinden. Doch es ist nicht das typische „Retter-Szenario“, denn letzten Endes muss Hannah entscheiden, wie sie ihr Päckchen trägt.

~Dagny

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